Die britische Patientencharta
Die britische Patientencharta wurde 1991 eingeführt und legte für jeden Patienten zehn
Rechte fest (Department of Health, 1992):
- - Leistungen der Gesundheitsversorgung entsprechend der klinischen Notwendigkeit und
unabhängig von der eigenen Zahlungsfähigkeit zu erhalten,
- - bei einem praktischen Arzt (Hausarzt) registriert zu sein,
- - jederzeit eine medizinische Notfallversorgung zu erhalten, und zwar durch den
Hausarzt, die Notfallambulanz oder die Unfallstationen und Notaufnahmen im
Krankenhaus, an einen für den Patienten akzeptablen Facharzt überwiesen zu werden, wenn der
Hausarzt dies für notwendig erachtet, und - wenn der Patient und sein Hausarzt dies
für wünschenswert halten - zur Einholung einer zweiten fachärztlichen Meinung
überwiesen zu werden,
- - jegliche vorgesehene Behandlungen verständlich erläutert zu bekommen, einschließ-lich
aller Risiken und Alternativen, bevor man sich entscheidet, ob man der Behand-lung
zustimmt,
- - Zugang zu den eigenen Patientenakten zu haben und sicher zu sein, dass die
Mitarbeiter des National Health Service (NHS) gesetzlich verpflichtet sind, den Inhalt
der Patientenakten vertraulich zu behandeln,
- - frei wählen zu können, ob man als Patient an der medizinischen Forschung oder der
Ausbildung von Medizinstudenten teilnehmen möchte,
- - über Gesundheitseinrichtungen vor Ort, einschließlich Qualitätsstandards und
maximalen Wartezeiten detailliert unterrichtet zu werden,
- - zur Behandlung garantiert bis zu einem bestimmten Termin zugelassen zu werden, der
den Zeitpunkt, an dem der Facharzt den Patienten auf eine Warteliste gesetzt hat, um
mehr als zwei Jahre nicht überschreiten darf,
- - Untersuchung etwaiger Beschwerden über Leistungen des NHS - unabhängig vom
Leistungserbringer - und Erhalt einer umfassenden und umgehenden schriftlichen
Antwort des Leiters oder Geschäftsführers der betreffenden Gesundheitseinrichtung.