Karl Ellinger wurde am 18. Mai 1882 in Alfdorf-Haselbach in Baden-Württemberg, ca. 50 km östlich von Stuttgart geboren.
Er war Sozialdemokrat und "Freidenker" d. h. er war kein gläubiger Christ sondern Atheist.
Auf einem Schützenfest gewann er den ersten Preis, ein Bild von Kaiser Wilhelm. Es war natürlich für ihn, diesen ersten Preis einzutauschen in ein Bierglas, den dritten Platz.
Er wanderte nach Norwegen aus und lebte in Kristiansand. Er ließ seine Kinder nicht taufen, die deswegen geneckt wurden. Aber einige seiner Kinder erzählten, dass sie verheimlichten nicht getauft zu sein um konfirmiert zu werden.
Als deutsche Truppen am 9. April 1940 Norwegen überfielen war es natürlich für ihn "Jøssinger" zu werden, d. h. er wandte sich gegen die Okkupation. Er musste erleben dass sein Schwiegersohn Gabriel (Gabbi) Lund von einem Nazist erschossen wurde. Deshalb wurde der Solfjellsvei in Oslo, wo er wohnte in "Gabbi Lunds vei" umbenannt.
Der einzige Sohn dem er Deutsch lernte (beim Fischen) wurde deutscher Soldat. Aber als sein Sohn in deutscher Soldatenuniform seine Verwandten in Haselbach besuchte verstand er das erste Mal, dass der Krieg nicht zu gewinnen ist, weil es zu viel Opposition unter den Deutschen gibt. Das stimmte natürlich nicht: Die meisten Deutschen waren nicht so klug wie meine Verwandten. Ganz im Gegenteil wurde bis zum Schluss in blinder Obrigkeitshörigkeit den sinnlosen Befehlen Hitlers gefolgt.
PS: Ca. 80 Jahre später folgte ich in seinen Fußspuren und wanderte nach Norwegen aus.
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