Knowledge will forever govern ignorance, and
a people who mean to be their own governors,
must arm themselves with the power knowledge gives. A popular
government without popular
information or the means of acquiring it, is but a prologue to a
farce or a tragedy or perhaps both.
-- James
Madison
Frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht. (Präambel der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft)
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Wie lange noch verschließt sich der Landtag im Freistaat Sachsen bei der Informationsfreiheit dem Gedanken des "Raums der Freiheit" (KOM (2002) 247) mit "Garantien für die Achtung (...) der Menschenrechte" in Europa gemäß der Fundamental Rights Agency (Grundrechtsagentur nach COM(2005)280) ?
in English on same subject: http://wkeim.bplaced.net/files/ifg-result.htm
Walter Keim, Email: walter.keim@gmail.com
Torshaugv. 2 C
N-7020 Trondheim, den 2. 3. 2007
Sächsischer Landtag
Landtagspräsident Erich Iltgen
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
D-01067 Dresden
Kopie: Petitionsausschuss
Betreff: Akteneinsicht
Stellungnahme der Regierung zur Petition 04/01059/08
Ich beziehe mich auf Ihren Brief vom 22.2.07 in dem Sie mitteilen die neueste Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) bezüglich des Menschenrechts des Zugangs zu Dokumenten der öffentlichen Verwaltung nicht berücksichtigen zu können, da es "alleine in der Entscheidung der Fraktionen und der Abgeordneten des Sächsischen Landtags, ob und wie sie bestimmte Themen aufgreifen".
Dabei beziehen Sie sich auf meinen Brief vom 19.1.07 "Akteneinsicht Stellungnahme der Regierung zur Petition 04/01059/08 Verabschiedung von einem Informationsfreiheitsgesetz" an den Petitionsausschuss mit Kopie an den Landtagspräsidenten und den Ministerpräsidenten.
Von einer "Freiheit" das Menschenrecht des Informationszugangs gemäß Artikel 10 der europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte (EMKR, BGBl. 1952 Teil II S. 685) und den Artikel 19 (2) Internationaler Paktes über bürgerliche und politische Rechte (IPbürgR, BGBl. 1973 II S. 1534) zu ignorieren und zu verletzen, kann keine Rede sein. Deshalb fordere ich noch einmal Zusendung der Stellungnahme der Regierung zur Petition 04/01059/08.
Außerdem wird gegen das Petitionsrecht "Es besteht Anspruch auf begründeten Bescheid in angemessener Frist" (Artikel 35 der Verfassung des Freistattes Sachsen) verstossen.
Deutsche staatliche Stellen einschließlich der Verwaltung und der deutsche Rechtsanwender ist über Art. 20 Abs. 3 GG an die transformierten und im BGBl veröffentlichten Vorschriften des Völkerrechts gebunden. Aus der Vorschrift folgt übrigens auch die Pflicht, sich mit Inhalt und Auslegung dieser Vorschriften vertraut zu machen. Gem. Art. 19 Abs. 4 GG steht außerdem jedem, der durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt wird, der Rechtsweg offen. Dies gilt nicht nur für Verletzungen der Grundrechte, sondern für alle in der deutschen Rechtsordnung geschützten Rechte. Somit erfasst die Rechtsweggarantie des Art. 19 Abs. 4 GG auch Fälle, in denen der Staat unmittelbar wirksame internationale Menschenrechtsnormen verletzt, die gem. Art. 59 Abs. 2 Bestandteil des innerstaatlichen Rechts sind.
Sowohl der Petitionsausschuss von Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Rheinland-Pfalz als auch das Innenministerium in Hessen, sogar Ministerien in Bayern und Baden-Württemberg haben mir diese Stellungnahmen zukommen lassen. Nachdem ich am 20.9.05 Petitionen an 12 Bundesländer ohne Informationsfreiheitsgesetze geschrieben hatte, verabschiedeten Hamburg (29.3.06), Bremen (11.5.06) und Mecklenburg-Vorpommern (27.6.06, Drucksache 4/2117) und das Saarland (12.7.06, Drucksache 13/758) Informationsfreiheitsgesetze.
Diese Information ist notwendig um meine kommunikative Kompetenz für Klagen bei den Vereinten Nationen, Europarat, OSZE, Helsinki Komitee, Parlamentarischen Versammlung des Europarates, des EU Parlaments, der EU Kommission und EU-Grundrechteagentur (Anlage 3) zu stärken.
Laut Artikel 1 (2) GG sind die "unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten (...) Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft", was ich bei der Frage der Einsichtsgewährung zu berücksichtigen ist. Artikel 46 der Konvention für Menschenrechte lautet ""Die Hohen Vertragsparteien verpflichten sich, in allen Rechtssachen, in denen sie Partei sind, das endgültige Urteil des Gerichtshofs zu befolgen." Damit ist das Menschenrecht des Zugang zu Informationen der öffentlichen Verwaltung auch in Deutschland juristisch durchsetzbar.
Trondheim den 2.3.07
Walter Keim
Kopie: Deutscher Presserat (Ist der Handlungsbedarf zu übersehen?), EU-Grundrechteagentur, Kopien an 8 Bundesländer ohne Informationsfreiheitsgesetze
Anlagen:
Antwort:
Organisation | Name mit Link | Über- setzung |
Europarat, 4.11.1950 | Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte (BGBl. 1952 Teil II S. 685): Artikel 10: Meinungsfreiheit und Informationsfreiheit | English |
Parlamentarische Versammlung, 1979 | Parliamentary Assembly, Recommendation 854 (1979) on access by the public to government records and freedom of information | |
Europarat, 1981 | "Recommendation No. R (81) 19" on the access to information held by public authorities. | |
Parlamentarische Versammlung, 1986 | Recommendation 1037 (1986). On Data Protection and Freedom of Information | |
Europarat, 2002 | Empfehlung
Rec (2002) 2 des Ministerausschusses an die
Mitgliedstaaten zum Zugang zu amtlichen Dokumenten: http://www.fr.ch/ofl/de/cst2004/empf_2002_2.pdf |
Englisch |
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, 2006 | Rechtssache Sdrueni Jihoceské Matky gegen Tschechische Republik, Antrag Nr. 19101/03 vom 10. Juli 2006 | English |
Europarat, 2006 | Arbeit an bindender Konvention. CDDH: Project 2004/DG2/74 Guaranteeing the right of the public to have access to official documents: http://wkeim.bplaced.net/files/project_2004dg274.htm |
Organisation | Name mit Link | Über- setzung |
Generalversammlung, 10.12. 1948 | Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Artikel 19: ...Freiheit ... "Informationen (...) zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten." | English |
Vereinte Nationen, 1966 | Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. (BGBl. 1973 II S. 1534) Artikel 19: Freiheit ... "Informationen (...) sich zu beschaffen, zu empfangen und weiterzugeben." | English |
Europa UNECE, 1998 | United Nations Economic Commission for Europe: Umweltschutz: Die Aarhus Konvention: http://www.unece.org/env/pp/acig.htm | English |
COMMISSION ON HUMAN RIGHTS, 1998 | E/CN.4/1998/40, 28 January 1998: Promotion and protection of the right to freedom of opinion and expression Report of the Special Rapporteur, Mr. Abid Hussain, submitted pursuant to Commission on Human Rights resolution 1997/26: III A | |
COMMISSION ON HUMAN RIGHTS, 2000 | E/CN.4/2000/63, 18 January 2000: Report of the Special Rapporteur on the promotion and protection of the right to freedom of opinion and expression, Mr. Abid Hussain, submitted in accordance with Commission resolution 1999/36: III B | |
UN Special Rapporteur, 2004 | JOINT DECLARATION by the UN Special Rapporteur on Freedom of Opinion and Expression, the OSCE Representative on Freedom of the Media and the OAS Special Rapporteur on Freedom of Expression: http://merlin.obs.coe.int/iris/2005/2/article1 |
Im Internett publiziert:
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Anlage: Süddeutschland der Schandfleck bezüglich der Informationsfreiheit in Europa. Bild unten: Dunkelgrün: Informationsfreiheitsgesetz beschlossen. Hellgrün: Informationsfreiheit nur in Verfassung. Gelb: Gesetz in Vorbereitung. Access to Information Law = Informationsfreiheitsgesetz.